Mirin ist ein Kochwein mit feiner natürlicher Süße. Er entsteht durch die traditionelle japanische Fermentation von Vollreis mit Kojiferment. Seine eigene, angenehme Süße rundet den Geschmack in vielen Zubereitungen ab und erübrigt den Einsatz von raffiniertem Zucker oder anderen problematischen Süßungsmitteln.

Für die traditionelle Herstellung von Mirin wird ausschließlich Vollreis, Quellwasser und Kojiferment verwendet. Im ersten Schritt wird gedämpfter Reis mit dem Kojiferment geimpft. Im feuchtwarmen Klima des Muro, dem Inkubationsraum, keimen die Schimmelsporen und dringen mit ihren enzymreichen Fäden in die einzelnen Reiskörner. Sie verwandeln die Kohlehydratverbindungen in komplexen Zucker. Das flaumig-weiße, glitzernde Reiskoji wird im zweiten Schritt mit Reis und Quellwasser vermischt und einen Monat lang immer wieder umgerührt. Dabei entsteht ein alkoholhaltiger Brei, Sake Moromi genannt. Dieser wird in Baumwollsäcke gefüllt, gepresst, gefiltert und destilliert. Das Ergebnis ist das klare sogenannte Reis Shochu. In der dritten Stufe wird dem Reis-Shochu nach und nach gedämpfter Reis untergemischt. Dieser zweite Brei, Mirin Moromi genannt, wird in isolierte Emailbottiche gefüllt und gärt dort ca. 3 Monate unter gelegentlichem umrühren. Die Kojienzyme verwandeln in dieser Zeit die Kohlehydratverbindungen und das Eiweiß. Es entsteht ein alkoholhaltiger Pudding, der nun wieder in Baumwollsäcke gefüllt wird, um die so entstandene kostbare Flüssigkeit herauszupressen. Diese Flüssigkeit wird erneut in die Emailbottiche gefüllt, wo sie einige Monate reift. Der Lohn ist ein Mirin von goldgelber Farbe und feiner natürlicher Süße.