Aufgrund der enthaltenden Morphine und einem relativ hohen Calziumgehalt, hat Mohn sowohl eine heilende wie auch eine einschläfernde Wirkung, wenn man ihn einfach roh zu sich nimmt.
Aber keine Sorge. Der Anteil der Morphine, die für die einschläfernde Wirkung verantwortlich sind, reduziert sich weitgehend durch heiß waschen, trocknen und backen. Der relativ hohe Calciumanteil wird dadurch aber nicht reduziert, was ihn zu einem interessanten Lebensmittel, grad in den dunkleren Jahreszeit, macht. Da die Samen recht hart sind und sich das volle Aroma und der nussige Geschmack erst durch mahlen/quetschen der Samen entfalten kann, lohnt es sich, eine kleine Mohn- oder Kornquetsche anzuschaffen. Kleinere Mengen lassen sich auch im Mörser zerstoßen oder im Suribachi wie Sesam zerreiben. (Bild: Eschendfelder Kornquetsche)
Die Mohnmasse, die glutenfrei, eifrei, milchfrei und zuckerfrei sein soll, basiert auf Gries-, Flocken- oder Mehlbasis mit Getreide-, Mandelmilch oder auch Kokusmilch zubereitet. Das Mischungsverhältnis liegt bei 1:2 bis 1:18 je nach Bedarf oder Geschmack. Mohnkuchen aus den Bäckereien hat meist einen kleineren Mohnanteil. Beim selbstgebackenen Mohnkuchen braucht man nicht an Mohn zu sparen. Dazu können Sultanien/Rosinen (wer mag auch Rumrosinen), Aprikosen oder Äpfel die Mohnmasse verfeinern. Auch Apfelsinenaroma durch etwas Schalenabrieb von naturreinen Apfelsinen oder 1 - 2 Tropfen Apfelsinenöl erheitern die Sinne. Etwas Fett, wie braunes oder weißes Mandelmus oder auch Kokusöl kann gut unter die Masse gemischt werden. Auf ein Backtriebmittel kann verzichtet werden.
Der Teigboden kann ein einfacher Gabelteig sein, der auch mit Mandelmehl angereichert sehr gut dazu passt.
Mit Reissirup kandierte Mandelsplitter, geröstete Mandelstifte oder geröstete, gehackte Mandeln oder auch Kokusflocken geben dem dunklen Aussehen des fertig gebackenen Kuchens ein "freundliches Gesicht".
Ein herrlicher Kuchen für die Teestunde in der dunkleren Jahreszeit. Gute Laune garantiert!