Gedämpftes Brot klingt erst einmal ungewohnt und assoziiert grade keine knusprige Rinde. Dem ist auch so und das soll auch so sein! Denn so wie die Rinde etwas Weichem Begrenzung gibt, so soll grade das Brot ohne Rinde mehr den Austausch von Innen nach Außen und umgekehrt ermöglichen. In den Wintermonaten mag eine feste knusprige Rinde seinen Sinn haben, da bleiben wir gerne "hinter dem Ofen". In den wärmeren Monaten aber wird nach Außen gelebt und das wird eher durch ein Brot ohne Rinde - einem gedämpften Brot - unterstützt.
Um die hiesige Brotkultur mit "westlichem" Getreide wie gemahlenem Weizen, Kamut, Dinkel, Einkorn und/oder Roggen zu ergänzen, nehme ich in die Brotmischung noch gargekochten ganzen Reis als Vertreter eines "östlichen" Kohlehydrats. Als "Triebmittel" nehme ich Gerstenmiso, welches eine Fermentation in Gang setzt die die Stärke aufschließt. Durch diesen Vorgang bekommt das Brot eine unvergleichliche Süße - köstlich!
Zutaten:
- Gekochter Calasparra Reis
- Weizen-, Dinkel-, Kamut-, oder Roggenmehl gemahlen
- Gerstenmiso
Zubereitung:
- Abends - den gekochten Reis mit Gerstenmiso vermischen, gut abdecken um Eintrocknen vorzubeugen und warm stellen.
- Morgens - den mit Miso fermentierten Reis mit Mehl zu einem Teigkloß verarbeiten und in eine feuerfeste Form geben.(z.B. Jena Glas oder Pyroflame)
- Wieder gut abdecken, damit der Teig nicht eintrocknet.
- Wenn der Teig sichtbar gegangen ist - je nach Temperatur und Festigkeit des Teiges dauert es unterschiedlich lange, die geschlossene Form auf ein Dämpfsieb in den Topf mit genügend Wasser stellen.
- Wer hat kann sehr gut einen Drucktopf nehmen.
- Zusätzlich eine Alu- oder Backfolie über den Deckel der Form legen, um das Eindringen von Dämpfwasser zu verhindern und ca. 90 - 120 Minuten bei geschlossenem Topf dämpfen. Wasser kontrollieren! (Im Drucktopf nicht nötig)
- Das Brot vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen, da es relativ weich ist.
Diese Grundzubereitung kann variiert werden mit Brotgewürze, Algenpulver oder Algenflocken, Saaten, Kernen, Nüssen oder Trockenfrüchte.
Ein gelungenes Brot ist nach dem Anschnitt gewohnt porig. Sollte es ein "Klitschbrot" geworden sein, ist noch ein bischen Erfahrung mit Teigkonsistenz, Gehzeit, Temperatur oder Garzeit notwendig. Aber mit Übung und probieren wird es gelingen und zu einer willkommenen Ergänzung werden.
Mengenangaben?
Ihr Lieben, welche Mengen verwendet Ihr von den Zutaten? Ich finde es schwierig, mich ohne Mengenangaben an das Rezept zu trauen... Liebe Grüße, Cornelia
Danke!
Danke für dein Rezept und für die Tipps!
Zugegeben, die Gedanken zwischen den Sommer- und Wintermonaten war neu für mich und daran habe ich noch nie gedacht - toll und es macht wirklich Sinn!
Ich werde diese Methode in den nächsten Tagen einmal ausprobieren. Hast du Erfahrung damit, wie es sich mit Chia-Samen verhält? Werden diese durch diese Methode weich? Oder bleiben die eher hart?
Danke und liebe Grüße
Kathi
Wie viel Gerstemiso
Ich habe Frage wievielte reis, wieviel Miso und Mehl.? Oder experimentieren?