Als Kinder schon erlebten wir den Himmelfahrtstag als Wandertag. Während der wohlverdienten Rast lagen wir auf dem Rücken und beobachten die Wolken. Unsere Phantasie wurde durch die kommenden und gehenden Wolkengebilde grenzenlos beflügelt. Die Cumuluswolken, auch Haufen- oder Quellwolken, luden am ehesten zum "Draufsetzen und Mitsegeln" ein - die Geschichten nahmen kein Ende. Wir ließen unsere Gedanken schweifen, bis die Zeit des Rasten zu Ende war. Mit den Jahren lernten wir die verschiedenen Wolkengebilde erkennen und zu benennen. So erlebten wir als Kinder sowohl das Phänomen der ständig wachsenden, sich wandeln und sich wieder verflüchtigen Wolken kennen, wie auch manchesmal den Wasserkreislauf, wenn die Wolken sich ausregneten und wir pitschenaß wurden.
Der Himmelfahrtstag ist mit diesen Erlebnissen in früher Kindheit verbunden. Die Faszination eines natürlichen Kreislaufes begegnete mir als Heranwachsende in dem Gedicht "Gesang der Geister über den Wassern" von Goethe wieder.
Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es,
Ewig wechselnd.
Die Dynamik der Wolken - das Wachsen und Wandeln, die permanente Veränderung, das Kommen und Gehen, dieses Bild der Lebendigkeit ist Grundlage der Makrobiotik. Sie beinhaltet genau dieses Potenzial und fordert dazu auf, das Leben/Lebendige anhand der Phänomene zu studieren und sich zu eigen zu machen.
In diesem Sinne - viele schöne Momente und Einsichten bei Betrachtungen in der Natur, wünscht Ihnen das Team von makrobiotik-perlen.de